15.02.2019

Ensible macht Schüler in Wittgenstein für Social Network Jetzt lesen fit

 

Wittgenstein. „Es ist ganz selten der Fall, dass alle Weiterführenden Schulen zusammenkommen, dass eine ganze Region an einem Strang zieht“, sagt Houphouet. Für den aktuellen Präsidenten des Lions Clubs Wittgenstein, Gordon Kämmerling, ist es eines der „größten und wichtigsten Projekte“, die die Löwen unterstützen. Und der Ort dafür hätte kaum passender gewählt werden können: In der Aula des Hotels Alte Schule in Bad Berleburg stellten die Lions gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden des Vereins Ensible e.V., Yao Houphouet, ein Konzept des Social Network Trainings vor, das Kinder und Jugendliche bewusster für den Umgang mit den eigenen Daten, das sie sensibler für Mobbing und stärker im Artikulieren ihrer Wünsche machen soll.

 

Gordon Kämmerling sieht in Cybermobbing dem Datenklau und der Nutzung der digitaler Medien und Netzwerke eine gesamtgesellscha�liche Aufgabe, die Eltern, Schule und Kinder nur gemeinsam lösen können. Mit Yao Houphouet und dessen Verein haben sich die Löwen eine Partner ins Boot geholt, der Sechst- und Siebtklässler in allen weiterführenden Schulen im Umgang mit Chancen und Risiken vertraut machen soll. Eine Grundvoraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg ist bereits gegeben: „Es ist ganz selten der Fall, dass alle Weiterführenden Schulen zusammenkommen, dass eine ganze Region an einem Strang zieht“, sagt Houphouet. Seit 2011 ist der Vereinsvorsitzende mit diesem Projekt in Schulen und hat dafür ein dreigeteiltes Rezept. Als erstes erläutert das Training die Tricks der illegalen und auch der legalen Abzocke beispielsweise von Spieleanbietern. „Jugendliche lesen dann die Allgemeinden Geschä�sbedingungen und sagen: Das stimmt, ja was ihr das erzählt habt, dass mich die Anbieter beim Spielen filmen dürfen...“, berichtet Houphouet davon, wie den Jugendlichen klar wird, dass es Fallen im Netz gibt. Teil zwei widmet sich der Kommunikation. Fragen zum richtigen Ton untereinander kommen auf. Und drittens gehe es darum, „die schweigende Mehrheit“ zum Sprechen zu bringen. Zwischen den einzelnen Bausteinen, die in Doppelstunden angeboten werden, liegt immer eine Woche. So kann sich das Erfahrene setzen und die Kinder können mit Freunden und Eltern darüber sprechen. Das Projekt, das bereits angelaufen ist, hat schon positive Resonanz: Der Schulleiter der Realschule Bad Berleburg, Manfred Müller, weiß warum: „Das Projekt geht nicht mit dem erhobenen Zeigefinger dran, sondern zielt auf die Emotionen. Die Schüler sind stärker gemacht worden und haben bei uns auch bereits Konflikte gelöst.“ Ähnliches berichtet seine Kollegin Darjana Sorg von der Realschule Erndtebrück: „Wir hatten jetzt einen Vorfall, bei dem die Eltern auf uns zugekommen sind. Das war nur möglich, weil sich die Kinder den Eltern geöffnet haben.“

Foto: Lars-Peter Dickel

 

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