03.07.2023

Wie Bad Berleburger Schüler Fotografie zur Kunst machen

 

Das Projekt Jugendkunstgalerie „FreeStyle NRW“ findet im Bad Berleburger Johannes-Althusius-Gymnasium seinen Abschluss. Die Beteiligten ziehen eine positive Bilanz. Was die Fotos für die Zukunft der Stadt bedeuten könnten.

Bad Berleburg. So machen Schülerinnen und Schüler des Bad Berleburger Johannes-Althusius-Gymnasiums ihre Fotografie zur Kunst: Für ihre Beiträge zum Projekt Jugendkunstgalerie „FreeStyle NRW“ ernteten die Fotografinnen und Fotografen viele staunende Blicke. Denn: Die ebenso un- wie außergewöhnlichen Fotografien schmückten die Schaufenster zahlreicher Geschäfte in der Stadt. Echte Blickfänge.

 

Dort, wo sonst werbewirksam Waren und Produkte ausgestellt sind, fanden sich Aufnahmen mitten aus dem Leben – vom kunstvoll inszenierten Motiv bis hin zum spontanen Schnappschuss war alles dabei. „Ihr habt einer breiten Öffentlichkeit gezeigt, wie euer Blick auf die Welt ist. Es war viel Natur dabei, Heimatverbundenes und Emotionales“, sagte Nanna Jacoby vom Verein „Ensible“ zum Abschluss des Projektes im Gymnasium.

Einblicke in die Welten junger Menschen

Die Bilder geben fotografische Einblicke in die Welten junger Menschen. Denn sie sind es, die hinter den Werken stehen. Genauer gesagt Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von zwölf bis 27 Jahren aus den sieben „Youth and Arts“-Kommunen Bad Berleburg, Bestwig, Brilon, Hallenberg, Medebach, Olsberg und Winterberg, die sich am Projekt Jugendkunstgalerie „FreeStyle NRW“ beteiligt haben und ihre teils sehr persönlichen Eindrücke frei nach dem Motto „Das Unsichtbare sichtbar machen“ mit der Öffentlichkeit teilen.

Initiiert durch den Schmallenberger Verein „Ensible“ und gefördert durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKJFGFI) unterstützt der Zusammenschluss innovative Jugendkultur und verschafft den Anliegen junger Menschen Ausdruck und Aufmerksamkeit.

Ich finde es äußerst spannend, wie sich die jungen Menschen mit diesem Medium auseinandersetzen.

Bernd Fuhrmann, Bürgermeister

Eine Auswahl aus über 600 Fotografien, die im Rahmen der Jugendkunstgalerie eingereicht wurden, schmückte die Schaufenster teilnehmender Geschäfte in der Odebornstadt. Zu den Ausstellern gehörte JAG-Schüler Sem Luca Rath, der das Projekt zum wiederholten Male als Plattform für seine eindrucksvollen Werke nutzte.

„Mir macht es großen Spaß, mithilfe des Smartphones unscheinbare Dinge in der Natur und Zuhause in Szene zu setzen und anders wahrzunehmen, als man es alltäglich tut“, berichtete er.

Um eine möglichst große Vielfalt sicherzustellen, wurde das Projekt unter anderem durch Fotografie-Workshops sowohl für Jugendliche an der Realschule und am Johannes-Althusius-Gymnasium als auch für Kinder im Grundschulalter unterstützt.

Handykameras mit großer Qualität

Bad Berleburgs Bürgermeister fand es „äußerst spannend, wie sich die jungen Menschen mit diesem Medium auseinandersetzen“. Hinter den Fotos und den ausgewählten Motiven stecke viel, was auf den ersten Blick vielleicht nicht sichtbar werde. Zu erkennen sei, dass die Handykameras den anderen Kameras nicht mehr viel nachstünden.

Ganz wichtig sei auch der Aspekt, so der Bad Berleburger Rathaus-Chef, dass ältere Menschen mithilfe der Fotos den Blick auf die Dinge von jüngeren Menschen verstehen könnten: „Mit eurem Blick auf die Zukunft gestaltet ihr unsere Stadt“, sagte Bernd Fuhrmann an die Adresse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

JAG-Schulleiter Clemens Binder freute sich, „dass künstlerisches Arbeiten Einzug in den Alltag hält“. Die Motive seien schön, aber durchaus auch überraschend. Und: „Sie tun unserem Schulgebäude gut.“ Clemens Binder lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit den Initiatoren des Projektes.

Artikel von Martin Völkel (Siegener Zeitung)

 

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